Zentralklinik Georgsheil – Mission completed
Manche Projekte sind extrem langwierig und komplex. Sie begleiten und bestimmen unser Arbeitsleben über Jahre, fordern viel Energie und Aufmerksamkeit, bescheren uns vielleicht auch den einen oder anderen Tiefschlag – und sind im günstigsten Fall dann doch irgendwann erfolgreich abgeschlossen.
Diese beglückende Erfahrung machte Carsten Schäfer, Mitglied der Geschäftsführung der ETL WRG, als er am vergangenen Montag beim ersten Spatenstich für die Zentralklinik im ostfriesischen Georgsheil dabei sein durfte. Das Großprojekt ist von großer Bedeutung – und das weit über die Region hinaus, wie der niedersächsische Gesundheitsminister Dr. Philippi bei der feierlichen Veranstaltung in seiner Festrede hervorhob: „Georgsheil ist heute der Nabel Niedersachsens, aber eigentlich ist es nicht nur der Nabel Niedersachsens, sondern der Nabel Deutschlands, weil wir hier heute Zukunft greifbar machen.“
Aber auch für Carsten Schäfer persönlich war der offizielle Baustart der neuen Zentralklinik ein sehr besonderer und einzigartiger Moment. Nachdem die Idee im Oktober 2013 erstmals öffentlich vorgestellt worden war, hatte er das Projekt ab Januar 2014 neun Jahre lang als Berater mit Machbarkeitsstudien, Raum- und Funktionsprogrammen, Betriebsorganisationskonzepten sowie Businessplänen begleitet. Auch in die Überzeugungsarbeit war er mit unzähligen Informationsveranstaltungen, Meetings, Rats- und Kreistagssitzungen, Pressekonferenzen und Diskussionen mit den Bürgerinnen und Bürgern, unter anderem auf den Marktplätzen der Städte und Gemeinden, eingebunden.
Der Wind kam oft von vorn
Das Projekt war in Teilen der Bevölkerung nicht unumstritten, und so gab es viel Gegenwind für das Vorhaben. Zwei Bürgerentscheide, von Aktionsbündnissen organisierte Demonstrationen, Social-Media-Aktivitäten sowie einseitige Darstellungen im Rahmen von Unterhaltungssendungen im privaten TV hatten das Projekt mehrmals an den Rand des Scheiterns gebracht.
Dafür, dass nun trotzdem am Montag der erste Spatenstich gefeiert werden konnte, macht Carsten Schäfer vor allem diese Akteure verantwortlich:
- die Lokalpolitik, allen voran die jeweiligen Oberbürgermeister aus Emden sowie Landräte aus dem Landkreis Aurich, die gegen alle Widerstände – und teilweise sogar auf Kosten ihres Amtes – bei Ihrer Überzeugung geblieben sind, dass dieses Projekt die Gesundheitsversorgung der Region für die Zukunft sichert
- die Beschäftigten der Krankenhäuser in Emden, Aurich und Norden, inklusive des Managements und aller Chefärztinnen und Chefärzte sowie der Betriebsräte, die jederzeit hinter dem Projekt standen und nicht müde wurden, dafür über Jahre einzutreten – auch wenn dafür ihre bisherigen Krankenhäuser geschlossen werden
- das Land Niedersachsen, welches das Projekt als zentrales Zukunftsprojekt immer wieder unterstützt hat
Gänsehaut in Georgsheil
Nun ist es also amtlich: Der vom Land Niedersachsen mit über 460 Millionen Euro geförderte Neubau kommt und wird voraussichtlich im Jahr 2029 in Betrieb genommen. Wir sehen, tiefgreifende Veränderungen sind möglich, wenn man daran glaubt und dafür eintritt.
Carsten Schäfer ist glücklich und stolz über das Erreichte, aber auch dankbar: „Dass ich über neun Jahre das Vertrauen der Politik, der Geschäftsführungen, der Betriebsräte, der Chefärzte sowie der Beschäftigten genießen und sie auf diesem Weg begleiten durfte, ist eine Ehre, die in meinem inzwischen über 25 Jahre dauernden Beraterleben einzigartig ist. Deshalb hatte ich an diesem für so viele Menschen bedeutenden Montag das ein oder andere Mal Gänsehaut.“